Malawisee
Der ostafrikanische
Malawisee See
wird auch
"Afrikas schönstes Aquarium" genannt. In keinem anderen See
gibt
es so viele Fischarten, noch dazu so außergewöhnlich
farbenprächtige. Als vor vielen Jahren die ersten
Aquarienfische
aus dem Malawisee importiert worden, waren die zahlreichen Aquarianer
begeistert und
prägten den Begriff von den Korallenfischen des
Süßwassers.
Der Malawisee hat eine Nordsüd-Ausdehnung von fast 600 km und
eine
maximale Breite von etwa 80 km. Der Malawisee ist ein Bergsee, denn
seine Oberfläche befindet sich 474 m über dem
Meeresspiegel.
Er ist der drittgrößte See Afrikas. Seine
maximale Tiefe beträgt über 700 m. Mittlerweile sind
aus dem
Malawisee gut 600 verschiedene Buntbarscharten beschrieben worden. Im
Malawisee gibt es etliche Inseln, die größten sind
Likoma
und Chisumulu. Drei Anrainerstaaten liegen am Malawisee. Die
Nordostküste und ein
sehr kleiner Teil der nördlichen Westküste
zählen zu
Tansania. Die mittlere Ostküste dieses riesigen
Gewässers
gehört
zu Mosambik. Nahezu die gesamte Westküste sowie ein Teil der
südlichen Ostküste grenzen an Malawi. In Tansania und
Mosambik wird der Malawisee auch
heute noch als Njassasee (Njassa heißt übersetzt
"großes Wasser). Die Wassertemperatur beträgt je
nach Tiefe
zwischen 23 und 27 Grad Celsius. Der
pH-Wert beträgt etwa 7,6 bis 8,3. Die Gesamthärte des
Wassers
beträgt etwa 4 bis 6 Grad Deutsche Härte, die
Karbonathärte 6 bis 8 Grad.
Besonders die Felszone bietet den Mbunas
einen optimalen
Lebensraum. Unter den Begriff Mbuna fasst man
eine Gruppe Cichliden zusammen, deren Verbreitung strikt auf die
Geröll- und Felsenzone beschränkt ist, da sie als
Aufwuchsfresser nur dort ihre Nahrung finden. Den Aufwuchs schaben die
Mbunas mit verschiedenen Techniken vom Substrat ab; sie finden auf dem
felsigen Untergrund reichlich Kleintiere und Plankton. Dieser
vielfältige Lebensraum besteht zumeist aus steil abfallenden
Kelsküsten und Unterwasserriffen. Die Männchen leben
meist
standorttreu und verteidigen kleine Reviere, wie Felsspalten und kleine
Höhlen. Mbunas verlassen ihren steinigen Lebensraum nur
selten.
Sandige Untergründe werden äußerst selten
überschwommen. Aufgrund
dieser Felsorientierung haben sich im Laufe der Evolution viele
verschiedene Arten und geographische Rassen gebildet. Die meisten
Mbunas
sind mit 7 cm bis 13 cm recht klein und aufgrund ihrer Frabenpracht bei
Aquarianern sehr beliebt. Die Mbuna-Gruppe besteht aus 12 verschiedenen
Gattungen. Am häufigsten findet man bei Aquarianern Mbunas der
Gattungen
Cynotilapia, Iodotropheus, Labeotropheus, Labidochromis, Melanochromis
und Pseudotropheus. Eine weitere Gruppe von Buntbarschen sind die sog.
"Utakas", z.B. Tiere
der
Gattungen Aulonocara und Protomelas. Die Bezeichnung "Utakas"
kennzeichnet eine
Gruppe von Buntbarschen, die sich nur zur Fortpflanzung in der Uferzone
des Sees aufhalten, sich gewöhnlich aber im Freiwasser
aufhalten,
wo sie sich hauptsächlich von planktonischen Kleinkrebsen
ernähren. Eine weitere Gruppe sind die sog. Fischfresser, die sich
von kleinen bis mittelgroßen Fischen ernähren, so
z.B. die
Tiere der Gattung Rhamphochromis. Aquaristisch interessant ist, dass
die Malawiseebuntbarsche fast ausschließlich
Maulbrüter
sind. Hiervon gibt es nur zwei Ausnahmen, die beiden Tilapia-Arten.
Mein herzlicher Dank für die tollen Bilder vom Malawisee gilt Andreas
Spreinat!